Am 11. Dezember 2019 begrüßten MERCUR, das Centrum für Hochschulentwicklung (CHE), der Stifterverband und die Heinz Nixdorf Stiftung rund 120 Gäste zur Tagung ‚Gemeinsam besser. Governance von Hochschulverbünden‘ in der Essener Philharmonie an der Huyssenallee.
Bereits Ende 2018 ist, auf Initiative von MERCUR, die Idee zu einer kooperativen Tagung zu Governance in Verbünden entstanden. Inspiriert durch Zusammenschlüsse wie dem der Universitätsallianz Ruhr stand die Frage nach den Bedingungen der Möglichkeit für gelingende Kooperationsgovernance und deren strategischem Mehrwert. Als offenkundiges Beispiel für die Relevanz von Verbundvorhaben steht aktuell die Berlin University Alliance, die in der Förderlinie ‚Exzellenzuniversitäten‘ im Rahmen der Exzellenzstrategie seit 2019 als Exzellenzverbund gefördert wird.
Unsere Tagung hatte zum Ziel, diese aktuellen Entwicklungen aufzugreifen und Impulse zum Thema ‚Verbundgovernance‘ aus der Perspektive von Hochschulen, Politik und Wissenschaftsorganisationen zu liefern, um auf dieser Basis den Austausch der Teilnehmer untereinander zu ermöglichen. Gegenstand der Tagung war es dementsprechend, das Potenzial und die Relevanz von Verbünden auszuloten und Strategien zur Verbundgovernance zu diskutieren. Denn letztlich stehen institutionelle Kooperationen stets vor ähnlichen Fragen und Herausforderungen, wenn es um die Modi ihrer Governance geht – und zwar vor allem dann, wenn ein Hochschulverbund als Summe seiner Teile zu tragfähigen und erfolgversprechenden Strukturen gelangen will.
Das inhaltliche, von Armin Himmelrath moderierte Tagungsprogramm startete, nach einer Begrüßung durch Prof. Dr. Winfried Schulze (Direktor des Mercator Research Center Ruhr), Dr.-Ing. Horst Nasko (Vorstand der Heinz Nixdorf Stiftung) und Prof. Dr. Frank Ziegele (Geschäftsführer des CHE Centrum für Hochschulentwicklung), mit zwei Impulsvorträgen: Prof. Dr. Holger Burckhart, Rektor der Universität Siegen, gab einen Erfahrungsbericht zu ‚Verbundlösungen von Hochschulen‘. Prof. Dr.-Ing. Dr. Sabine Kunst, Präsidentin der Humboldt-Universität zu Berlin, referierte – vor dem Hintergrund der erfolgreichen Berliner Teilnahme an der Exzellenzstrategie – zu ‚Erfolgsbedingungen für regionale Verbünde‘.
In der anschließenden Podiumsdiskussion diskutierten Prof. Dr. Holger Burckhart, Prof. Dr.-Ing. Dr. Sabine Kunst, Ministerialrat Ralf W. Maier (Bundesministerium für Bildung und Forschung) und Dr. Volker Meyer-Guckel (stellv. Generalsekretär und Mitglied der Geschäftsleitung des Stifterverbandes) zum Thema ‚Was zeichnet gute Governance aus und wie kann sie gestaltet werden?‘
Nach dem Plenumsteil der Tagung startete am Nachmittag die Workshop-Phase mit insgesamt sechs Workshops zu verschiedenen Phasen, Bereichen und Problemen der Verbundgovernance, die jeweils aus einer operativen, praxisorientierten Perspektive heraus gestaltet waren:
Workshop ‚Mit Innovationslaboren Lösungen für komplexe Verbundprobleme entwickeln – Insights aus dem Future Lab „Kooperationsgovernance“ des Stifterverbandes‘
Workshop ‚Ruhrvalley – Vom Projekt zur Verstetigung‘
Workshop ‚Rechtsformen, Governance und Kommunikationsstrukturen von Verbünden‘
Workshop ‚Hochschulverbünde – Lessons (not) learned‘
Workshop ‚Technologie-/Wissenstransfer und Third Mission als Aufgaben von Hochschulverbünden‘
Workshop ‚Strategische Partnerschaften zwischen Verbünden und Fördergebern‘
Die Tagung endete im Plenum mit einem resümierenden Gespräch von Prof. Dr. Frank Ziegele mit Armin Himmelrath, die ihre Eindrücke dem Publikum in Form von prägnanten ‚Take aways‘ mit auf den Heimweg gaben. Das Programm bot demnach ein Forum für Perspektiven von Hochschulen, Politik und Wissenschaftsorganisationen, die in offenem Austausch und zum Zwecke des ‚miteinander Lernens‘ dargelegt und zur Diskussion gestellt wurden. Am Ende des Tages ist deutlich geworden, welche Governancestrukturen überhaupt existieren, wie sie arbeiten und mit welchen Problemen sie konfrontiert sind. Insbesondere die individuellen Lösungsansätze und Bewältigungsstrategien der jeweiligen Verbünde waren als Fallbeispiele für die Gäste lehrreich: Die Tagung hat erfolgreich die Möglichkeit geboten, die eigene Situation zu vergleichbaren Konstellationen ins Verhältnis zu setzen und daraus Schlüsse zu ziehen – das exzellente Berliner Beispiel sollte als Ansporn dienen, mit dem eigenen Verbund in ambitionierte Kooperationsprojekte zu starten.
Ansprechpartner für Fragen und Feedback zur Tagung ist Dr. Arne Schumacher, Telefon: 0201-616965-14, E-Mail: arne.schumacher@mercur-research.de