Das Muskelprotein Titin bei exzentrischen Muskelkontraktionen
Muskelzellen können aktiv Kraft erzeugen und sich dabei verkürzen, z. B. um eine Last zu überwinden. Ist eine von außen wirkende Kraft jedoch größer als die vom Muskel selbst erzeugte Kraft, so wird der aktive Muskel gedehnt und man spricht von einer exzentrischen Kontraktion. Dies hört sich ungewöhnlich an, tritt aber im alltäglichen Leben häufig auf, z. B. beim Treppabgehen. Zusätzlich zur aktiv erzeugten Muskelkraft spielen dabei auch passiv-elastische Eigenschaften der Muskulatur eine wichtige Rolle. Aktuelle Forschung zeigt diesbezüglich, dass das Muskelprotein Titin eine wichtige Rolle für die passive Elastizität sowohl von Skelett- als auch Herzmuskelzellen einnimmt und auch für exzentrische Kontraktionen von Bedeutung zu sein scheint. Zudem haben Studien gezeigt, dass pathologische Veränderungen von Titin im Zusammenhang mit (Herz-)Muskelerkrankungen auftreten, Training jedoch auch zu physiologischen Veränderungen von Titin führen kann. Die Ziele dieses Forschungsvorhabens gestalten sich dementsprechend wie folgt: Erstens möchten wir überprüfen, ob exzentrisches Training zu spezifischen Anpassungen am Muskelprotein Titin führt. Das bietet zweitens die Chance, die Funktion von Titin im Zusammenhang mit exzentrischer Muskelaktivität besser zu verstehen, woraus sich möglicherweise auch erste trainingstherapeutische Ansätze zur Behandlung muskuloskelettaler Erkrankungen ergeben.
Antragsteller
Ruhr-Universität Bochum: Prof. Dr. rer. nat Daniel Hahn, Fakultät für Sportwissenschaft
Förderlinie: Anschubförderung
Fördermittel: 48.390,00 Euro
Laufzeit: 01.09.2017-31.08.2018
Ansprechpartner
Prof. Dr. rer. nat Daniel Hahn
Ruhr-Universität Bochum
Fakultät für Sportwissenschaft
Gesundheitscampus Nord 10
44801 Bochum
Tel.: 0234 322 7905