Der Einfluss von Stress auf den Abruf sozial-relevanter Furchtgedächtnisinhalte
In Anbetracht der aktuellen Flüchtlingskrise besteht die Notwendigkeit Ressentiments gegenüber Flüchtlingen besser zu verstehen um sie in einem weiteren Schritt abzubauen. Ein beteiligter Mechanismus könnte in der individuellen Lerngeschichte und dem persönlichen Kontakt zu Personen aus anderen Kulturen begründet liegen. Experimentelle Arbeiten zeigten bereits, dass die Furcht vor fremden Gesichtern zwar vergleichbar mit Gesichtern des eigenen Kulturkreises erworben wird, allerdings schlechter wieder abgelegt werden kann. Personen, die viel Kontakt mit Personen anderer Kulturkreise haben, zeigen dieses Phänomen jedoch nicht auf. Fraglich bleibt, warum die Furcht vor fremden Gesichtern nach erfolgreichem Umlernen nach einiger Zeit spontan wieder auftritt. In dem vorliegenden Projekt soll der Einfluss von akutem Stress als wichtiger Einflussfaktor untersucht werden. In einer Laborstudie soll die Furcht vor Gesichtern aus der eigenen wie auch einer fremden Kultur in einer ersten Phase mittels Furchtkonditionierung erworben werden. In der zweiten Phase, der Extinktion, soll diese Furcht wieder abgebaut werden. Am nächsten Tag soll schließlich in der dritten Phase geprüft werden, inwiefern Stress die Wiederkehr der Furcht insbesondere auf die fremden Gesichter verstärkt.
Antragssteller
Ruhr-Universität Bochum: Dr. Christian Josef Merz, Institut für Kognitive Neurowissenschaft
Förderlinie: Anschubförderung
Fördersumme: 49.852,68 €
Ansprechpartner
Dr. Christian Josef Merz
Ruhr-Universität Bochum
Universitätsstr. 150
44780 Bochum
Email: Christian.J.Merz@rub.de