Kann das Computerspiel „Tetris“ Flashbacks bei Patienten mit Posttraumatischer Belastungsstörung reduzieren?
Menschen, die traumatischen Belastungen ausgesetzt waren (Unfall, Übergriffe, Gewalt, etc.) können eine Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) entwickeln. Die Erinnerungen an diese Geschehnisse drängen sich dabei als sogenannte Flashbacks in visuellen inneren Szenen („Kopfkino“) unwillkürlich immer wieder auf. Unser Ziel ist es, eine neue Behandlungsmethode klinisch zu testen, um gezielt diese Flashbacks zu reduzieren. Da Flashbacks räumlich-bildlich („visuospatial“) organisiert sind, wird postuliert, dass eine gezielte Blockade dieser Systeme durch eine konkurrierende visuospatiale Aufgabe („Interferenz“) die bildlichen Erinnerungen an traumatische Ereignisse reduziert. An Gesunden konnten wir bereits zeigen, dass sich mit dem Computerspiel „Tetris“ (visuospatiale Aufgabe) Flashbacks reduzieren lassen. In einem zweistufigen Vorgehen soll erstens in klinischen Einzelfallserien die grundsätzliche Wirksamkeit von „Tetris“ bei Patienten mit PTBS untersucht
werden (beantragte Studie). Zweitens soll in einer randomisierten kontrollierten Studie in Kooperation mit der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie des LVR-Universitätsklinikums der Universität Duisburg-Essen die Wirkung von „Tetris“ an einer großen Stichprobe gegen eine
Kontrollintervention untersucht werden (Folgestudie als eigener Antrag bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft im Rahmen des Programms „Klinische Studien“).
Antragsteller
LWL-Universitätsklinikum Bochum: PD Dr. Henrik Kessler, Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Förderlinie: Anschubförderung
Fördermittel: 47.970,00 Euro
Laufzeit: 01.09.2015- 31.08.2016
Ansprechpartner
PD Dr. Henrik Kessler
LWL-Universitätsklinikum Bochum
Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Alexandrinenstr. 1-3
44791 Bochum
Telefon: 0234/5077-3176
henrik.kessler@rub.de