Kleine Moleküle mit großer Wirkung: miRNAs in der Pathogenese der Fibromyalgie
Das Fibromyalgie-Syndrom (FMS) ist ein noch wenig verstandenes Krankheitsbild, das durch über den ganzen Körper verteilte, chronische Schmerzen gekennzeichnet ist und in beträchtlichem Maße Leiden und Kosten in der Bevölkerung verursacht. Eine starke familiäre Häufung des FMS spricht für eine genetische Komponente des Syndroms, wenn auch bislang identifizierte Kandidatengene noch nicht zu einem einheitlichen Bild beitragen konnten. Zunehmend rücken molekularbiologische Strukturen in den Fokus der Forschung, die eine Regulation der Übersetzung des an sich unveränderlichen genetischen Codes in Genprodukte wie Proteine bewirken. Zu diesen zählen Mikro-Ribonukleinsäuren (miRNAs), sehr kurze Ketten genetischer Bausteine, welche die Umsetzung von Genen in ihre jeweiligen Produkte hemmen können. Auch bei FMS-Patienten konnten an kleinen Stichproben bereits veränderte Konzentrationen einzelner miRNAs gezeigt werden. In diesem Projekt, sollen 200 FMS-Patienten und 200 gesunde Kontrollprobanden hinsichtlich Genvarianten verglichen werden, die wiederum die Wechselwirkung einiger miRNAs mit für das Syndrom relevanten Genen beeinflussen könnten. Der sehr innovative Ansatz dieser exploratorischen Studie kann langfristig nicht nur einen Beitrag zur Erforschung des FMS, sondern darüber hinaus zu einem tieferen Verständnis molekulargenetischer Mechanismen leisten.
Antragsteller
Ruhr-Universität Bochum/ LWL-Universitätsklinikum: Prof. Dr. Martin Diers
Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Klinische und Experimentelle Verhaltensmedizin
Förderlinie: Anschubförderung
Fördermittel: 29.350,00 Euro
Laufzeit: 01.09.2018-31.08.2019
Ansprechpartner
Prof. Dr. Martin Diers
Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Ruhr Universität Bochum
Universitätsstr. 150
44780 Bochum
E-Mail: martin(dot)diers(at)rub(dot)de