Unterschiedliche Konzepte der F&E-Produktivität in der Analyse des gesamtwirtschaftlichen Wachstums
Ein rückläufiges Wachstum der Arbeitsproduktivität ist in den industrialisierten Ländern mit Unterbrechungen seit den 1950/60er Jahren zu beobachten. Jüngst hat eine Arbeit Aufsehen erregt, die den Rückgang auf eine sinkende Forschungsproduktivität (“Idea TFP”) zurückführt. Die Forschungsproduktivität wird dabei definiert als das Verhältnis des Wachstums der totalen Faktorproduktivität (die das Outputwachstum bereinigt um die Einflüsse des Wachstums von Kapital und Arbeit darstellt) zu den preisbereinigten Ausgaben für Forschung und Entwicklung (F&E) in einem Jahr. Die Idea TFP soll angeben, in welchem Ausmaß neue Ideen je Euro F&E-Ausgaben hervorgebracht werden. Die Autoren finden Evidenz dafür, dass die Idea TFP in den letzten Jahrzehnten stark gesunken ist. Es gibt parallel dazu eine über 50 Jahre alte Literatur, die Forschung und Entwicklung als immaterielle Kapitalinvestition betrachtet. Deren Ertragsrate kann durch ökonometrische Schätzung ermittelt werden. Evidenz für stark rückläufige Ertragsraten von F&E gibt es nicht. Ziel des Forschungsprojektes ist es, die beiden Konzepte Idea TFP und Ertragsrate von F&E auf theoretischer Ebene miteinander in Beziehung zu setzen und in einem gemeinsamen empirischen Rahmen anwendbar zu machen. Dies wird zu einem tieferen Verständnis der auf den ersten Blick stark kontrastierenden Ergebnisse beider Forschungsansätze führen.
Antragsteller
Ruhr-Universität Bochum: Prof. Dr. Marianne Saam
Fakultät für Wirtschaftswissenschaft
Centrum für Entrepreneurship, Innovation und Transformation (CEIT)
Förderlinie: Anschubförderung
Fördermittel: 15.099,00 Euro
Laufzeit: 01.01.2019-30.06.2019
Ansprechpartner
Prof. Dr. Marianne Saam
Centrum für Entrepreneurship, Innovation und Transformation (CEIT)
Ruhr Universität Bochum
Universitätsstr. 150
44780 Bochum
E-Mail: marianne(dot)saam(at)rub(dot)de